Rückblick und Startschuss

Okt. 5, 2023 | Allgemeines

Vor etwa einem Jahr habe ich mich erstmals online als Autistin und ADHSlerin geoutet. Ich fing an, darüber zu schreiben, was die Diagnosen und (Selbst-)Erkenntnisse mit mir gemacht haben. Darüber, wie ich begonnen habe, mich selbst völlig neu kennenzulernen und mein Leben an meinen tatsächlichen Bedürfnissen auszurichten.

Im Januar 2023 startete ich dann meinen Youtube-Channel. Ermutigt von so vielen anderen neurodivergenten Content-Creator*innen, von denen im Anschluss an meine Diagnose sehr viel gelernt habe, wollte ich nun auch etwas zurückgeben und Einblick in meine eigene, neurodivergente Lebenswelt mit all ihren Besonderheiten und Struggles gewähren. Das Feedback empfand ich als enorm überwältigend (im positiven Sinne!), und auch der kreative Aspekt daran hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, was mich beides immer wieder darin bestärkt hat, weiterzumachen.

In den letzten Monaten ist es etwas ruhiger um mich geworden. Dies war einer Phase mit großen Veränderungen geschuldet: Dem Jobwechsel meines Freundes, der Verabschiedung beider Kinder aus ihren bisherigen Betreuungsstrukturen (Tagesmutter und Kita) hin zu einer einmonatigen Übergangsphase mit gar keiner Betreuung und zwei daran schließenden Eingewöhnungen (Schule für meinen (autistischen) Sohn und Kita für meine Tochter). Auch im kleineren Rahmen gab es viele Veränderungen. Definitiv eine Phase, die alles Bestehende aufgewirbelt, neu geordnet und meinem Freund und mir enorm viel abverlangt hat.

Mir ist in dieser Zeit bewusst geworden, wie schwer es mir fällt, mit so großen und vor allem so vielen, zeitgleichen Veränderungen umzugehen. Zugleich bin ich auch sehr froh, diese Phase angegangen und durchstanden zu haben. Denn auch wenn es viel Schweiß und Tränen gekostet hat – die Eingewöhnungen sind so gut wie geschafft und unsere Kinder fühlen sich wohl dort wo sie sind. Und wir Erwachsenen uns auch.

Vor mir liegen nun zum ersten Mal in meinem Leben viele Jahre, in denen sich an den jetzt neu geschaffenen Strukturen (zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit) nichts verändern wird. Denn, um es mal konkret zu machen: Mein Sohn wird seine Schule von der ersten Klasse bis zum Abitur (wenn er denn möchte) besuchen können. Meine Tochter wird 4 Jahre in den Kindergarten gehen und im Anschluss ebenfalls auf dieselbe Schule kommen. Mein Freund ist sehr glücklich mit seiner neuen Arbeit. Und zu allem Überfluss hat sein Jobwechsel auch noch dazu gefühlt, dass wir als Familie finanziell erstmals auf einem grünen Zweig sind und uns nicht jeden Monat um fehlende Moneten sorgen müssen. Außerdem haben wir, auch das war für uns länger nicht selbstverständlich, Freund*innen und ein gutes soziales Netz um uns, mit dem wir uns sehr verbunden fühlen.

Und auch wenn sich die Veränderungsphase zum Teil sehr beängstigend und unschaffbar angefühlt hat, so ist die Gesamtsituation jetzt doch eine, die nachhaltig ufür enorm viel Sicherheit, Zeit und Kraft sorgt und sorgen wird. Und deren Früchte sich meinerseits in sehr viel neuem und vor allem regelmäßigem Content niederschlagen werden! Big News jedenfalls für mich, denn – ich hab so Bock! Habs vermisst.

Habe so vieles gelernt im Laufe der vergangenen Monate. Und 1,5 Jahre. Wünschte, ich könnte das alles locker aus der Hand aufzählen, aber das wären mindestens nochmal ein paar Blogbeiträge für sich, lol. Allem voran jedoch, wie wichtig eine starke Community ist und ebenso das Gefühl von Zugehörigkeit. Und zwar insbesondere für uns „Aliens“ (= damit meine ich neurodivergente Personen, bitte nicht wörtlich nehmen), als die wir Spätdiagnostizierten uns so oft jahrzehntelang gefühlt haben.

Man kann es nicht oft genug sagen: Wir sind nicht allein. Wir sind kein TikTok-Trend. Wir existieren. Nehmen Teil am gesellschaftlichen Leben. Bringen uns ein und gestalten es mit. Wir sind viele. Auch waren wir immer schon da. Und dennoch: Unsere Geschichten sind viel zu häufig unsichtbar und durchtränkt von fehlplatzierten Scham- und Schuldgefühlen, die eigentlich nur auf grundsätzliche Probleme unseres (leider manchmal a-)sozialen Miteinanders hinweisen. So empfinde ich das zumindest. Uff. Kleiner Dip in was recht Ernstes rein. Heute nicht. Vielleicht ja mal an anderer Stelle mehr zu dem Thema.

Deshalb also erstmal dieser kleine persönliche Rückblick, und die Ankündigung, dass es bald weitergeht. Oder vielleicht auch erst überhaupt so richtig losgeht. Auf YouTube, auf Instagram und erstmals auch hier auf meinem Blog. Dabei werde ich weiterhin aus meinem persönlichen Leben berichten, Infoposts veröffentlichen sowie Artikel mit praktischem Bezug. Auch Selbstreflexion, Selbstregulation und „Ressourcenmanagement“ (was fürn weirdes Wort, mir fällt leider grad kein besseres ein. Aber ja: meine ewigen Lernbaustellen) werden wiederkehrende Themen sein. Ebenso das Thema Entspannung, auf das ich ganz besonders eingehen möchte. Denn – Spannung ist n riesengroßes Thema und ich glaube neurodivergente Menschen sind besonders anfällig dafür. Aber will nicht zu viel verraten. Und auch erstmal halblang machen. Einen Schritt nach dem anderen. Sonst wird das nix – kenn mich ja jetzt doch schon ein bisschen. 😉

Ihr dürft jedenfalls gespannt sein! Bin ich auch selbst n bisschen. Okay, ist untertrieben – bin hyped 😛

Also – in heller Vorfreude und bis bald.

Seid gut zueinander.

Magdalena

Ehhh Magdalena

Ehhh Magdalena

Bloggerin / Content Creator

Hi, ich bin Magdalena. Ich bin Blogautorin und setze mich hier auf meinem Blog sowie auf YouTube und Instagram mit dem Thema Neurodiversität (insbesondere Autismus und ADHS) auseinander. Ihr bekommt von mir Einblicke in mein Leben als spät diagnostizierte AuDHSlerin und Mutter eines autistischen und eines neurotypischen Kindes. Außerdem gebe Tipps, die sich für mich bewährt haben. Auch Kenntnisse aus meinen Ausbildungen (insbesondere Coaching und Hypnose) fließen in meine Inhalte mit ein.

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